1924

Der vom ASV und dem Skiclub Oberstdorf und dem Skiclub Fischen übertragene Allgäuer Stafettenlauf“ kommt am 6. Januar zur Durchführung. Am Start sind 35 Staffeln. Die Veranstaltung wurde von den Berichterstattern mit großem Lob bedacht. Allerdings war „der materielle bzw. moralische Erfolg an der Stafette … für unseren Klub nicht sehr groß“. An der dritten Generalversammlung am 8. November beteiligen sich 38 Mitglieder. Wie groß das Interesse am Clubleben damals war. Läßt sich daran erkennen, daß der Verein insgesamt 86 Mitglieder zählte. Umgelegt auf unsere Zeit wäre einzig der Kursaal „Fiskina“ der Ort, um eine Hauptversammlung abzuhalten. Im umfangreichen Jahresprogramm für 1925 werden u.a. auch Führungstouren, Lichtbildervorträge und „Fuchsjagd im Carneval“ genannt. Da die Skihütte am Bolgen von den Mitgliedern kaum in Anspruch genommen wird, geht die Pacht über an das 14. Inf. Rgt. Stuttgart. Deshalb soll „der Bau (Ausbau) einer (eigenen) Skihütte … Wirklichkeit werden und zu dessen Vorbereitung stellt sich ein Ausschuß zusammen, welche Arbeit die Herren Rudolph Hans, Bader Martin, Lehrer Recher, Hans Frank und Speiser Josef übernahmen“. Der Jahresbeitrag wird auf 3 Goldmark angehoben. Angesichts der wirtschaftlich schweren Zeiten ist auch Teilzahlung möglich. Für die Organisation von Wettläufen wird ein sog. „Verrechnungsausschuß“ gebildet, der u.a. auch „in uneigennütziger Weise“ verantwortlich ist für korrekte Zeitnahme. Nach einer Anmerkung im Potokollbuch muß es hier in der Vergangenheit manchmal zu Unstimmigkeiten gekommen sein.

1925

Nach überraschendem Schneefall am 4. Februar „soll eine Alpine Abfahrt mit Geschicklichkeitsbewertung und Stillaufen veranstaltet werden“. Erstmals ist die Rede von „einer maskierten Kneipe am lumpigen Donnerstag“, sozusagen der Grundstein zu unserer alljährlichen Großveranstaltung „Gumpiger Donnerstag“. Für ein Clubabzeichen wird „eine beste Skizze“ vorgelegt und daraufhin bei der Fa. Eduard Scherm in Nürnberg 200 Stück bestellt. An den Skikursen des Clubs können nun auch Gäste teilnehmen.

1926

Wegen des schneearmen Winters muss die Jugendarbeit erheblich eingeschränkt werden. Bei der Hauptversammlung am 4. Dezember wird der Jahresbeitrag „infolge der wirtschaftlichen Lage vorübergehend auf M. 2,- ermäßigt“. Um die Mitglieder zu „guten Skiläufern“ auszubilden, halten die „Kursleiter und guten Skiläufer des Clubs“ regelmäßig Sonntagnachmittag-Kurse ab.

1927

Eine Clubmeisterschaft der besonderen Art kam am 23. Januar zur Durchführung – ob in unserer Zeit nachahmenswert sei dahin gestellt! Im Protokollbuch ist vermerkt: „Als Wettlaufstrecke war für dieses Jahr eine alpine Abfahrt von der Ostlerhütte am Bolsterlanger Horn nach Sonderdorf und von hier ein Langlauf über Aumühle mit Aufstieg auf die Oberdorfer Höhe nach Maderhalm und Abfahrt nach Fischen in Aussicht genommen. Punkt 12 Uhr Mittags starteten die ersten Läufer auf der Ostlerhütte und ein zeitweise einsetzendes starkes Schneetreiben machte manchen Läufer schon nach wenigen Metern unsichtbar. – Das Ergebnis des Wettlaufs kann trotz der Ungunst der Witterung, es schneite auch im Tale ununterbrochen, als sehr gut bezeichnet werden, nachdem die ca. 10 km lange Strecke mit einer Bestzeit von 26 Min. 19 Sek. gelaufen wurde. Die Wettlaufstrecke wurde allgemein als schön und abwechslungsreich befunden.“ Die angegebene Bestzeit erzielte Hermann Schwegler.

 

Am 30. Januar stand Fischen ganz im Zeichen des Wintersports. 60 Rodlerinnen und Rodler finden sich ein zum nun schon traditionellen Rodelrennen von Maderhalm. Erstmals am Start sind auch Zweisitzer. Am Nachmittag beteiligen sich 31 Springer aus dem ganzen Oberallgäu und dem Westallgäu an dem großen „Konkurrenz-Schauspringen“ auf der Mühlenschanze. Zur Unterhaltung der zahlreichen Zuschauer spielt die Musikkapelle Fischen und die Springer leisteten „zum größten teil Gutes .. Das abverlangte Fufzgerl wurde drum auch von den allermeisten Zuschauern gerne gegeben, leider nicht von allen.“ Die Preisverteilung für beide Bewerbe findet statt im Café Baur (heute Café Henning).

 

Am Gumpigen Donnerstag (24.2.) wird durch den „Gemeindebüttel (Club-Kassier Heinrich Lengger) Fischens Erhebung zum Markt“ proklamiert. Auch über den Abend in der „Alpenrose“ stattfindende „Ersten Jahrmarkt in Fischen“ wird im >Allgäuer Anzeigeblatt< ausführlich berichtet.

Bei der Generalversammlung am 26. November wird Heinrich Lengger zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die von der Vorstandschaft ausgearbeitete erste Vereinssatzung wird einstimmig und unverändert angenommen.

1928

Wegen des schneearmen Winters kann von den vorgesehenen sportlichen Veranstaltungen lediglich der Clublanglauf durchgeführt werden. Auf der 8-km-Strecke von Obermaiselstein zum Clublokal „Alpenrose“ wurden „trotz der vielen schneefreien Stellen gute Zeiten gelaufen“.

1929

Weil sich bei einer Faschingsveranstaltung „ein Klubmitglied der Vorstandschaft gegenüber grobe Verfehlungen zu Schulden kommen“ läßt, tritt diese in einer außerordentlichen Versammlung am 29. März zurück. Bei der ordentlichen Generalversammlung am 15. November wird Johann Rudolph zum 1. Vorsitzenden gewählt.