1930

Sämtliche sportliche Veranstaltungen entfallen wegen Schneemangels.

1931

Den Junioren- und Jugendspringern des Clubs werden hervorragende Leistungen bescheinigt. Auf der großen Schanze in Oberstdorf werden Sprünge von 46 m (Ludwig Schwegler, Benedikt Waibel), 39 m (Max Speiser) und 35 m (Luis Endres) gestanden. Auch bei weiteren Veranstaltungen im gesamten Allgäu wird auf vordere Plätze gesprungen. Ärger gibt es bei einem Abfahrts- und Sprunglaufwettbewerb im Walsertal, an dem sich sieben Fischinger beteiligen, denn „die Preisverteilung war sehr ungerecht, sodass sich alle auswärtigen Teilnehmer hierüber ausfällig äußerten. Die Walsertaler Schiefahrer erhielten alle gute Preise wie goldene Uhren, während die guten Läufer von Oberstdorf und Fischen zum Beispiel 1 Flasche Schnaps bekamen.“ Auf Teilnahme an Veranstaltungen im Kleinwalsertal wird vorläufig verzichtet. Der Gumpige Donnerstag ist Anlaß für einen zünftigen Skiausflug zur Ostlerhütte zu „Freund Nettel“. Nach sturzreicher Abfahrt geht es abends „trotz der schlechten Zeit“ noch zum Tanz in die >Alpenrose<

1932

Die Lenzenberghütte (Besitzer Familie Ücker, Obermaiselstein) wird gepachtet und Otto Enzensberger zum Hüttenwart gewählt. Im >Führer durch die Fischinger Landschaft< wird eine markierte Skiroute vom Steinhaufen zur >Fischinger Skihütte< erwähnt.

1933

Bei der 12. Ordentlichen Generalversammlung am 10. November hat auch die aktuelle politische Lage in Deutschland ein gewichtiges Wort mitzureden. Grund dafür ist das sog. Gleichschaltungsgesetz. Es besagt, daß auch Vereine nach dem „Führerprinzip“ organisiert werden müssen. Ein Führer wird gewählt, der dann seine Mitarbeiter bestimmt. Eine Wahl der einzelnen Vorstandsmitglieder fand also dann nicht mehr statt. Bei der von Ortsgruppenleiter Heinrich Lengger geleiteten Wahl erhält Johann Rudolph 36 von 37 abgegebenen Stimmen. Der Jahresbeitrag wird auf 4 Mark festgesetzt, wobei 2,50 Mark an den DSV abzuliefern sind.

1934

Die Fischinger Skisportler beteiligen sich recht erfolgreich an auswärtigen Veranstaltungen. Folge davon ist u.a., daß für eine Clubmeisterschaft kein Termin frei ist. Bei der Generalversammlung am 20. November nehmen Bericht und Aussprache über den Ausbau der Hütte breiten Raum ein.

1935

An einem Abfahrtslauf vom Wannenkopf zur Lenzenberger-Skihütte beteiligen sich ca. 30 Clubmitglieder. Anläßlich einer außerordentlichen Versammlung am 10. April wird eine geänderte Satzung vorgetragen und angenommen. Der Club muß nun auch ins Vereinsregister eingetragen werden. Auch diesmal spielt die hohe Politik wieder mit: „Von der Politischenleitung wurde dem Club das Lokal Alpenrose verboten.“ Diese Entscheidung Läßt sich eigentlich nur mit der damals vorherrschenden deutschnationalen Gesinnung erklären. Der Wirt der >Alpenrose<, A. Althaus, war Schweizer. Am Gumpigen Donnerstag wird ein „Haberfeldtreiben“ veranstaltet, das ganz Fischen auf die Beine bringt.

1936

Die Generalversammlung am 20. November findet im neuen Clublokal >Bergfrieden< statt. Alois Martin übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden (offiziell „Führer“) von Johann Rudolph. Am 27. Dezember wird erstmals, mit „Erlaubnis der Kreisfachamts-Leitung Skilauf im Kreis V/VI“, ein Abfahrtslauf vom Weiherkopf nach Bolsterlang durchgeführt. Vier Fischinger Läufer kommen unter die ersten Zehn (1. Luis Endres, 3. Toni Speiser, 6. Ludwig Schwegler, 9. Max Speiser). Über den Bau einer neuen Sprungschanze wird debattiert. Die Besitzer der Grundstücke im Skigelände werden dringend gebeten die Zäune zu öffnen.

1937

Nach der neuen Wettkampfordnung besteht für Wehrmachtsangehörige Startverbot für ihren Heimatverein. Der Skiclub muß deshalb auf einige seiner besten Aktiven verzichten. Der Langlauf ist in den letzten Jahren gegenüber den alpinen Disziplinen und dem Sprunglauf etwas in den Hintergrund getreten, wie aus einem Diskussionsbeitrag bei der Hauptversammlung am 20. November zu schließen ist. Am Silvestertag treten Fischinger Skiläufer gegen schwedische Gäste zu einem Mannschaftsvergleichskampf an. Vor zahlreichem Publikum wird ein Langlauf über 7 km und ein Torlauf von Maderhalm durchgeführt. In den Einzeldisziplinen vorn liegend werden die Fischinger dennoch auf den zweiten Platz verwiesen, der Grund ist ein Bindungsbruch. Am Abend findet ein Fackellauf am Stinesser statt, der zu einer Traditionsveranstaltung des Skiclubs wird.

1938

Unter schwierigsten Bedingungen – orkanartiger Schneesturm am Start, Schneeregen am Ziel – findet im Januar der Weiherkopf-Abfahrtslauf statt. Von 140 gemeldeten Teilnehmern sind nur 80 am Start, 8 Pflichttore werden gesetzt, „um die Läufer zu überlegter Fahrt zu zwingen“. Auch finanziell wird es für den Club stürmisch, deshalb soll bei den Gemeinden Fischen und Bolsterlang für diese Veranstaltung in Zukunft um Zuschüsse gebeten werden. Die Vermietung der Clubhütte an einen Betreiber auf eigene Rechnung wird in Erwägung gezogen.