1990

Carola Spatschil fährt bei einem Weltcup-Riesenslalom auf den 20. Platz; das beste Ergebnis bei den Alpinen in der Vereinsgeschichte. Der Umzug am Gumpigen Donnerstag lockt so viele Zuschauer an wie nie zuvor; nach Expertenmeinung sollen es weit über 10.000 gewesen sein. Mit der am 23. Mai stattfindenden Hauptversammlung wird erstmals seit Bestehen des Clubs vom üblichen Termin am Jahresende abgewichen. Anläßlich seines 70. Geburtstags am 12 . November wird Hildegar Reichart zum Ehrenmitglied ernannt. Beim >Latschenkiefer Nachtlanglauf< am 26. Dezember, endlich wieder einmal im Ort, sind drei Weltmeister am Start.

1991

Die Mitglieder Verwaltung ist nun komplett auf EDV umgestellt, der Karteikasten hat ausgedient. Am 26. Und 27. Januar ist der Club Ausrichter der >Alpinen Bundes-Skispiele< der Schüler. Die Rennen müssen wegen Schneemangels vom Weiherkopf nach Grasgehren verlegt werden. Wegen des sog Golfkriegs im Nahen Osten entfallen der Umzug am Gumpigen und der Rosenmontagsball. Viele Mitglieder halten dies für eine übertriebene Reaktion, zumal im Rheinland und anderswo lustig gefeiert wird. Bei der Hauptversammlung am 16. November wird Bruno Sauter zum 1. Vorsitzenden gewählt. Über das Thema Nachtlanglauf – für und gegen die Durchführung, in welcher Größenordnung, ob mit oder ohne Sponsor – wird innerhalb des Clubs sehr kontrovers diskutiert. Eine Krise, die sich in den nächsten Monaten und Jahren verschärft, zeichnet sich ab. Nach eingehenden Beratungen wird der >Latschenkiefer Nachtlanglauf am 26. Dezember doch durchgeführt.

1992

Am 12. Januar findet der >Salomon Kids-Cup< in Grasgehren statt. Speziell für die Mitglieder der reiferen Jahrgänge wird im Gasthof Kreuz erstmals am 1. März ein „Faschingsball der alten Art“ gefeiert (der allerdings nach zweimaliger Wiederholung wegen mangelnder Beteiligung eingeht). Bei der Hauptversammlung am 15. Juli nimmt die Diskussion über die sog. "Vereinsmüdigkeit" der Mitglieder breiten Raum ein. Mit einem Festabend am 24. Oktober in der Fiskina feiert der Club sein 70jähriges Bestehen. Der >Latschenkiefer Nachtlanglauf< am 26. Dezember muß nach Grasgehren verlegt werden.

1993

Am 16. und 17. Januar wird im Fellhornskigebiet der >Atomic-Raiffeisen-Volksbank-Cup< mit großem Aufwand durchgeführt. Der >K2 Kids-Cup< wird am 24. Januar in Grasgehren ausgerichtet. Beim Umzug am Gumpigen wird erstmals das große Zelt aufgestellt und erweist sich als großer Publikumsmagnet. Die >Allgäuer Staffelmeisterschaften< am 6. Und 7. März können am Ort, mit Start und Ziel in Zimmermanns Feld und einer anspruchsvollen Strecke am Tannacker, durchgeführt werden. Die Hauptversammlung am 30. Juni nimmt einen turbulenten Verlauf. Da sich Bruno Sauter als 1. Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung stellt und kein Nachfolger gefunden werden kann, führt der 2. Vorsitzende Dieter Koberstein den Club kommissarisch. Auch der Posten des Schriftführers kann nicht besetzt werden. Die Betreuung der nordischen Jugend ist nicht mehr gewährleistet. Der >Latschenkiefer Nachtlanglauf< am 26. Dezember findet erstmals im Dorf, mit Start und Ziel am Anger, statt. Die Zuschauerresonanz ist hervorragend.

1994

Einziges Ergebnis der außergewöhnlichen Hauptversammlung am 6. Juni ist die Bildung eines sog. „Krisenstabes“, der in der Folge jedoch keine Lösungen bieten kann. Die Auflösung des Clubs rückt in den Bereich der Möglichkeit, da eine kommissarische Führung zeitlich begrenzt ist. Das „Fischinger Schimuseum“ wird im Mai im Rahmen der Kultur- und Brauchtumstage eröffnet. Der Skiclub ist mit Exponaten und einer Bilderwand beteiligt. Bei der ordentlichen Hauptversammlung am 8. Dezember wird Dieter Koberstein zum 1. Vorsitzenden gewählt, nachdem sich Kandidaten für den 2. Vorsitzenden und für den Schriftführer finden. Erstmals werden für die Jugendbetreuung im nordischen und im alpinen Bereich für die Wintermonate angestellte Trainer verpflichtet. Aufgrund des letztjährigen Erfolges wird der „Latschenkiefer Nachtlanglauf“ am 26. Dezember wieder im Dorf durchgeführt.

1995

Am 21. und 22. Januar findet in Fischen der „Internationale Alpencup“ statt, ein Mannschaftswettbewerb für Gemeinden der Alpenländer. Ausrichter ist die Gemeinde, der Club übernimmt den sportlichen Ablauf. Da der Skiball in den letzten drei Jahren immer weniger Besuch zu verzeichnen hatte, findet an 10. Februar der vorläufig letzte statt. Nach Anschaffung eines clubeigenen Computers wird die Mitgliederverwaltung nun vollständig intern bewältigt. Für den „Latschenkiefer Nachtlanglauf“ am 26. Dezember wird am Anger eine Brücke für eine Achter-Strecke errichtet.

1996

Für die Ausrichtung der „ASV-Langlauf-Minitournee“ am 3. Februar auf der verkürzten Nachtlanglaufstrecke am Grünen Weg erhält der Skiclub großes Lob. Auch die Zuschauerresonanz ist für so eine Veranstaltung ungewöhnlich groß. Bei besten Bedingungen wird die „ASV-Schülermeisterschaft“ im Riesenslalom in Grasgehren durchgeführt. Bei der ordentlichen Hauptversammlung am 24. April wird Fritz Müller zum 1. Vorsitzenden gewählt. Daraufhin erklären sich bewährte Mitarbeiter bereit, weiterhin tätig zu sein. Nachdem die „Weißkittel“ von der Mammut-Meisterschaft von 1982 ausgedient haben, treten Funktionäre und Helfer künftig in rotem Anorak und blauem Pulli in der Öffentlichkeit auf. Da für die Streckenpräparierung mit der Gemeinde eine Übereinkunft erzielt werden kann, wird der „Latschenkiefer Nachtlanglauf“ auch weiterhin im Dorf durchgeführt.

1997

Die Unstimmigkeiten im Club sind nun weitgehend „Schnee von gestern“, es werden im sog. „Jubiläumsjahr“ wieder vermehrt Veranstaltungen organisiert. Die „ASV-Langlaufmeisterschaften“ für Jugend und Senioren werden auf der erweiterten Nachtlanglaufstrecke – die den Aktiven alles abverlangt – am 6. Januar durchgeführt. Mit zahlreichen Helfern wird bei besten Bedingungen am 12. Januar im Grasgehren die „ASV-Schülermeisterschaft“ im Slalom ausgetragen. Der „Jubiläums-Gaudiwurm“ am Gumpigen erreicht eine noch nie dagewesene Länge. Die „ASV-Langlauf-Minitournee“, am Grünen Weg geplant, muß am 22. Februar kurzfristig nach Tiefenbach-Ferlewang verlegt werden. Im Hinblick auf das Jubiläumsjahr wird dem Club außer der Reihe das „Fuski-Turnier“ übertragen. 10 Oberallgäuer Skivereine beteiligen sich am 26. Juli daran. Da diverse Veranstaltungen und Feste in den Sommermonaten im Ort unsere Mitglieder voll in Anspruch nehmen, wird erstmals seit 1971 von der Durchführung eines Stadelfestes am Tannacker abgesehen. Mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Verena und einem Festabend im Kursaal „Fiskina“ wird am 5. Dezember das 75jährige Jubiläum gebührend gefeiert. Die vorliegende Chronik ist kein „Schönwetterbericht“. In den zurückliegenden 75 Jahren war der Schnee nicht immer strahlend weiß und die „gute alte Zeit“ hat nicht stattgefunden. Sie zeigt uns Heutigen aber, daß man in der Vergangenheit mit Problemen immer wieder fertig geworden ist. Das soll vor allem unsere jungen Mitglieder ermuntern Verantwortung zu übernehmen, damit ein aktiver Skiclub Fischen – dann schon im nächsten Jahrtausend – sein hundertjähriges Bestehen feiern kann.